Europäische ETFs ziehen Kapital von beiden Seiten des Atlantiks an

ETF-y z Europy przyciągają kapitał z obu stron Atlantyku

Nach der Invasion Russlands in der Ukraine im Jahr 2022 ETFs verloren 6,4 Milliarden Dollar, und die amerikanischen schienen viel stabiler zu sein. Derzeit kehren sich die Trends um: Die deutschen Ausgaben, der Druck der EU im Verteidigungsbereich und das Wachstum der Energieversorgungsunternehmen ziehen Investoren aus Europa und den USA an. Seit Jahresbeginn haben Fonds durch die Renaissance europäischer ETFs bereits Milliardengewinne erzielt.

Um die ETF-Richtlinie der EU zu paraphrasieren (Englisch:xbörsengehandelter Fonds) ist ein Fonds, dessen Anteile oder Aktien ganztägig an mindestens einem Markt notiert sind und über einen Market Maker verfügen, der sicherstellt, dass ihr Preis nicht wesentlich vom Nettoinventarwert abweicht. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei Fonds um Sammlungen von Unternehmen aus einem bestimmten Markt, die beispielsweise nach Branchenzugehörigkeit gruppiert sind. Durch die Zuweisung von Mitteln an mehrere Unternehmen erhalten diese eine größere Stabilität, was sich wiederum im Interesse der Anleger niederschlägt.

Aktuell umfasst die steigende Welle ETFs mit Fokus auf Europa. Obwohl die US-Aktien historisch stark sind und US-Investoren im Februar über 48 Milliarden US-Dollar in sie investierten, beginnen sich die Trends gegen sie zu wenden. Europäer verkauften Anteile lokaler ETFs im Wert von 0,5 Milliarden US-Dollar, während ihre Kollegen auf dem Alten Kontinent im ersten Quartal 2025 10,6 Milliarden US-Dollar von Amerikanern erhielten. Dies ist eine Versiebenfachung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Niedrige Messlatte und unerwartete Hilfe

Das schnelle Wachstum der ETFs in Europa wurde intern durch den geringen Anteil registrierter Fonds und extern durch die Volatilität der US-Märkte ermöglicht. Die relativ geringe Zahl dieser Marktteilnehmer führt zu einer geringeren Fragmentierung der ihnen jeweils zugewiesenen Mittel. Wenn zudem nur wenige Fonds die Aktien der Unternehmen oder Sektoren verfolgen, die höchstwahrscheinlich weit oben auf der Liste stehen, steigt das Interesse an einzelnen ETFs noch stärker.

Einer der Gründe für die optimistischen Aussichten ist der überraschende Gefallen, den Donald Trump Europa erwiesen hat. Zölle auf Importe in die USA und eine „unkonventionelle“ Diplomatie haben nicht nur die politische Welt erschüttert, sondern auch – und vielleicht vor allem – die Wirtschaftswelt. Dies führte beispielsweise zu einem Rückgang des Morningstar US Market Index um über 8,1 %. 20. März – als Morningstar Europe um 9 % stieg

Träger und Anführer der europäischen ETF-Renaissance

Die wichtigsten Gründe für die Popularität von ETFs aus Europa sind die Entscheidungen der Regierungen des Kontinents, die durch optimistische Aussichten für die Entwicklung ihrer Volkswirtschaften das Wachstum der Fonds ankurbeln.

Eine Erhöhung der deutschen Haushaltsdefizitgrenze um eine Billion (sic), um 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur bereitzustellen; die EU-SAFE-Verordnung, nach der 150 Milliarden für die Verteidigung zur Verfügung stehen, ganz zu schweigen von den bereits angekündigten 800 Milliarden. Abgesehen davon das beste Quartalswachstum der europäischen Banken seit 2020 –  Der ETF, der ihn verfolgt, EXV1, ist um 26 % gestiegen. seit Jahresbeginn – sowie Energie- und Medienunternehmen um 7 bis 16 Prozent. All dies schafft eine außergewöhnlich vielversprechende Landschaft, die nicht nur die Aufmerksamkeit der Bürger des Alten Kontinents, sondern auch von jenseits des Atlantiks auf sich zieht.

Der Vermögenswert aller europäischen ETF-Fonds belief sich Ende 2024 auf knapp 2,3 Billionen US-Dollar. Dazu gehören EWG, IEV, VGK und EUAD. Sie verzeichnen unter anderem bereits im Jahr 2025 hervorragende Ergebnisse und können mit einer positiven Wirtschaftslage rechnen.

EWG oder iShares MSCI Germany ist ein ETF, der Large- und Mid-Cap-Aktien in Deutschland abbildet. Zusätzlich zu den bereits erwähnten 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur plant die dortige Regierung, 100 Milliarden Euro für Klimaschutzmaßnahmen auszugeben und hat zudem eine Lockerung der Haushaltsregeln beschlossen. Unter diesen Voraussetzungen sind seit Anfang 2025 bereits mehr als eine Milliarde Dollar in die EWG geflossen.

Auch ETFs, die sich auf Unternehmen mit ähnlicher Kapitalisierung, aber aus einer größeren Anzahl europäischer Länder konzentrieren, erfreuen sich der Aufmerksamkeit der Anleger. Ein Beispiel ist IEV oder iShares MSCI Europe ETF, der Aktien aus 15 Ländern verfolgt. Es bietet somit eine Diversifizierung basierend auf dem Wachstum des Morningstar Europe Index, der  seit Jahresbeginn liegt sie bei 12,27 Prozent.

Ein ähnlicher Fall ist VGK – Vanguard FTSE Europe – der Aktien mit kleiner, mittlerer und großer Marktkapitalisierung aus einer etwas kleineren Gruppe hoch entwickelter europäischer Länder abdeckt. Seine aktuellen Investitionspläne in der EU kommen ihm zugute, da es an den FTSE Developed Europe All Cap Index gebunden ist, was einen stetigen Mittelzufluss wahrscheinlich macht. Wichtig ist auch die niedrige VGK-Kostenquote von 0,07 %.

Potenzial bieten auch Sektor-ETFs, insbesondere solche, die die Verteidigungsindustrie verfolgen, wie etwa EUAD (Europe Aerospace & Defense). Die Aktien europäischer Rüstungsunternehmen stiegen bis 2025 um 33 % und stellten ihre amerikanischen Pendants in den Schatten. Tatsächlich führen Europas ehrgeizige Pläne zum Ausbau der Verteidigungskapazitäten dazu, dass ETFs Kapitalzuflüsse in Höhe von Hunderten Millionen Dollar verzeichnen. Obwohl die EUAD erst im Oktober 2024 gegründet wurde, bleibt sie bis April dieses Jahres in Kraft. fast eine halbe Milliarde Dollar gesammelt.

Weitreichende politische Veränderungen und Investitionen europäischer Länder schaffen zweifellos ein günstiges Umfeld für das Wachstum von ETFs. Natürlich bleibt eine hohe Volatilität ein Risikofaktor, und die Geschichte und die jüngsten Ereignisse zeigen, dass sich Trends im Handumdrehen umkehren können. Allerdings bevorzugen sie derzeit europäische Aktien, die nicht nur vor Ort, sondern auch in den USA nicht zu übersehen sind.


Autor: Freedom24.com