Aktienmarkt reagiert auf Regen in Afrika – Kakaopreis um 8 Prozent gefallen

Letzte Woche Kakao Preis Die Preise auf den Weltmärkten fielen um 8 Prozent. Grund dafür sind die Regenfälle in Westafrika, die die diesjährige Ernte verbessern könnten. Die Kakaopreise sind in den letzten Wochen und Monaten von erhöhter Volatilität begleitet. Nach einem spektakulären Preisanstieg in den letzten Jahren, der sogar 350 Prozent auf fast 13 Dollar pro Tonne erreichte, erlebt der Rohstoff derzeit starke Preisschwankungen. Der Klimawandel ist in erster Linie für die konstant hohen Preise verantwortlich, aber auch Investoren sind zunehmend für die aktuellen Schwankungen verantwortlich, die bestrebt sind, in Kakaoverträge investieren.
Regen in Afrika = Kakaobohnen
In der vergangenen Woche fiel der Preis für Kakao-Futures um 8 %, allein am Dienstag, dem 10. Juni, wurde ein Rückgang von 6 % verzeichnet. Der Markt erlebt derzeit eine erhöhte Volatilität, da zahlreiche Informationen über Produktion, Ernte und Wetter eintreffen. Diese Daten werden von einem breiten Spektrum an Investoren analysiert, darunter auch zunehmend aktive Privatanleger, die sich zunehmend am Futures-Markt engagieren.
Der direkte Einflussfaktor für den jüngsten Preisrückgang sind die Niederschläge in Westafrika, die die diesjährige Ernte verbessern könnten. Wettervorhersagen sagen weitere Regenfälle für Ghana und die Elfenbeinküste voraus, zwei wichtige Kakaoproduzenten. Diese Prognosen mindern die Sorgen um die Rohstoffverfügbarkeit und führen zu einer Preissenkung der Kontrakte. Der Markt war zuletzt sehr nervös, und Investoren berücksichtigen jede Wetteränderung oder neue Daten von den Plantagen sofort in ihren Bewertungen. Dies ist wichtig, da nach der Dürre und den Versorgungsproblemen im ersten Quartal des Jahres selbst eine kurzfristige Verbesserung der Bedingungen tatsächlich zu einer höheren Produktion in der sogenannten Zwischenernte, d. h. der zweiten Kakaoernte der Saison, führen kann.
Investoren werten die Regenfälle als Zeichen für künftig bessere Ernten. Sie sind sich jedoch bewusst, dass die Lage in der Region trotz der jüngsten Regenfälle noch nicht vollständig unter Kontrolle ist. Mehr als ein Drittel Ghanas und der Elfenbeinküste kämpfen weiterhin mit Dürre. Die Wetterschwankungen verstärken die Marktunsicherheit zusätzlich.
Vorräte sind genauso wichtig wie das Wetter
Investoren beobachten auch die Lagerbestände. Im Januar fielen sie mit nur 1994 Millionen Säcken auf den niedrigsten Stand seit 1,26. Seitdem sind die Lagerbestände auf 2,26 Millionen Säcke gestiegen, was den Druck auf weitere Preiserhöhungen ebenfalls begrenzt. Trotz der Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr fielen die Ergebnisse der Kakaoverarbeitung besser aus als von Analysten erwartet, die mit deutlich stärkeren Rückgängen beim Verbrauch des immer teurer werdenden Rohstoffs gerechnet hatten. Europäische Fabriken verarbeiteten nur 3,7 Prozent weniger Kakao als im Vorjahr, asiatische Fabriken 3,4 Prozent und amerikanische Fabriken 2,5 Prozent. Diese Daten deuten auf eine gewisse Widerstandsfähigkeit des Verbrauchs hin und trugen zur Stabilisierung des Marktes Ende April bei.
Die Volatilität wird auch durch die Unsicherheit über die US-Zölle verstärkt. Der 10-prozentige Zoll auf Kakaoimporte gilt für alle Länder und hat die Produzenten verärgert. Trotz der Aussetzung anderer Zölle bleibt der Basiszoll bestehen, und das endgültige Ausmaß möglicher Zollsenkungen ist noch unbekannt. Die Volatilität bleibt hoch, und Investoren warten gespannt auf weitere Wettervorhersagen und Signale von den Plantagen, die den Trend jederzeit umkehren könnten.
Summe
Ungeachtet der Situation an den Weltbörsen wird Schokolade in polnischen Geschäften immer teurer. Der Preis für eine Tafel hat bereits 6 PLN überschritten, und Kakao selbst ist im vergangenen Jahr um fast 40 Prozent teurer geworden. Die Hersteller gaben die höheren Kosten schnell an die Verbraucher weiter, indem sie die Preise erhöhten und die Rezepturen änderten. Auch das Phänomen der Schrumpfflation, also die Reduzierung des Gewichts von Tafeln auf 90 g oder sogar 80 g, ist immer häufiger anzutreffen. Obwohl die Kakaopreise an der Börse fallen, sind in den Geschäften keine Preissenkungen zu erwarten. Kakao macht nur einen Teil der Kosten aus, während Arbeit und Transport weiterhin teuer sind. Zudem senken Hersteller selten die Preise, insbesondere wenn die Nachfrage nach Süßigkeiten trotz der Preiserhöhungen hoch bleibt.
Über den Autor
Pawel Majtkowski - Analytiker eToro auf dem polnischen Markt, der seinen wöchentlichen Kommentar zu den neuesten Börseninformationen veröffentlicht. Paweł ist ein anerkannter Finanzmarktexperte mit langjähriger Erfahrung als Analyst in Finanzinstituten. Er ist auch einer der meistzitierten Experten im Bereich Wirtschaft und Finanzmärkte in Polen. Er absolvierte das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Warschau. Er ist auch Autor zahlreicher Veröffentlichungen im Bereich Investitionen, persönliche Finanzen und Wirtschaft.