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Euro unempfindlich gegenüber Inflationsdaten
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Euro unempfindlich gegenüber Inflationsdaten

erstellt Forex ClubOktober 31 2022

Länger aufblasen

Die Inflation erweist sich als dauerhafter als bisher angenommen. Die jüngste Eskalation des Konflikts in der Ukraine hat diese Tendenz fortgesetzt. Die Tatsache, dass Russland das Getreideabkommen ausgesetzt hat, das den Export wichtiger Agrarrohstoffe aus der Ukraine erleichterte, droht die Nahrungsmittelinflation erneut zu erhöhen. Die zunehmend lösbaren Inflationserwartungen vom 2%-Ziel könnten besorgniserregend sein.

Manche Anleger hoffen, dass die Rezession im Winterhalbjahr der Notenbank viel Arbeit abnimmt. Schließlich ist die Inflation in früheren Rezessionen tendenziell gesunken, weil in deren Gefolge die Nachfrage ging deutlich zurückDadurch wird ein bereits bestehender Nachfrageüberhang beseitigt, der die Inflation in Gang gesetzt hat.

Die Wirtschaft des Euro-Währungsgebiets befindet sich derzeit auf einem sehr hohen Kapazitätsauslastungsgrad. Dies spiegelt sich in der Arbeitslosenquote wider, die so niedrig ist wie noch nie seit Gründung der Währungsunion, und in einem hohen Anteil an Unternehmen, die über Arbeitskräftemangel klagen. Neben Versorgungsengpässen in vielen Branchen und dem enormen Anstieg der Energiepreise ist dies einer der Haupttreiber der aktuell sehr hohen Inflation, wie auch die EZB in ihrer aktuellen Studie herausstellt.

Nachfragedämpfung und enormer Kostenanstieg

In den kommenden Monaten wird die Nachfrage zurückgehen. Denn der massive Anstieg der Energiepreise mindert die Kaufkraft der privaten Haushalte und viele Unternehmen werden Investitionsvorhaben angesichts deutlich höherer Kosten aufschieben. Hinzu kommen eine schwächere Auslandsnachfrage und erste Auswirkungen der Erhöhungen Zinssätze EZB das wahrscheinlich wird sich vor allem im Bausektor bemerkbar machen. All dies allein bremst die Nachfrage und damit die Inflation.

Allerdings gleichzeitig Unternehmen sehen sich mit enormen Kostensteigerungen konfrontiertdie sie so weit wie möglich an ihre Kunden weitergeben möchten. Wenn sie erfolgreich sind, führt dies selbst zu einem Anstieg der Inflation. Gelingt es ihnen hingegen nicht, die Preise ausreichend anzuheben, werden sie die nicht mehr rentable Produktion drosseln, wie man jetzt in den besonders energieintensiven Branchen des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland sieht, wo die Produktion um 8 % gesunken ist % seit Frühjahr. Hinzu kommt eine Lohnerhöhung.

Die Arbeitnehmer wollen die Reallohneinbußen der letzten rund ein Dutzend Monate zumindest teilweise kompensieren. Dies gilt umso mehr, als sie zunehmend daran zweifeln, dass die Inflation bald wieder in Richtung des Ziels der EZB sinken wird. Laut Umfragen der Europäischen Institution rechnet der durchschnittliche Haushalt derzeit mit einer Inflation von 3 %. innerhalb von drei Jahren. Der angespannte Arbeitsmarkt bedeutet, dass Arbeitnehmer gute Chancen auf Gehaltserhöhungen haben.

Quelle: Lukasz Zembik, OANDA TMS-Broker

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